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Nils Leithold

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Fujifilm X100V Erfahrungsbericht (Review) - alles anders!
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Fujifilm X100V Erfahrungsbericht (Review) - alles anders!

Nils Leithold October 27, 2023

Eine Kurzgeschichte darüber, wie die Beschränkung auf eine Kamera und eine Brennweite während eines Sabbaticals in Südwesteuropa meine Lust an der Fotografie wieder entfachte.

Schneller und immer weiter. Die Gesellschaft ist heutzutage schnelllebiger als je zuvor. Trends kommen und gehen. In den sozialen Medien muss es immer krasser sein, immer mehr herausstechen. Es muss immer voran gehen. Manchmal ist es aber sinnvoll einen Schritt zurück zu gehen, um wirklich voran zu kommen.

Ich steckte in einem kreativen Loch. Instagram mit seinen vielen Neuerungen und dem starken Fokus auf Stories und Reels hat mir zu einem gewissen Grad die Lust genommen, neue Bilder zu erstellen und hochzuladen. Die Interaktionen gingen zurück und auch neue Inspirationen waren zwischen den unzähligen Koch- und Hundevideos nur noch schwer zu finden. Irgendwie war auf einmal alles langweilig und austauschbar geworden. Auch wenn Instagram niemals die Hauptquelle von Inspiration sein sollte, so ist dieses Medium über die Jahre doch ein wichtiger Teil meiner kreativen Arbeit geworden.

Aber wo war die Lust Neues mit der Kamera festzuhalten? Wo war das Kribbeln in den Fingern, wenn man diese eine Szene sieht? Wo war die Begeisterung für das, was man doch so unendlich gerne macht? Und eine noch viel wichtigere Frage: Wie kommt diese Begeisterung zurück?

Manchmal ist es leichter als man denkt. Aber erst einmal von Anfang an.

Normalerweise kaufe ich mein Equipment überwiegend online. Das hat verschiedene Gründe aber insbesondere wegen des unkomplizierten Umtauschs bei Mängeln oder bei Nichtgefallen (das kommt doch ab und an mal vor, obwohl man stundenlang Videos geguckt und Reviews gelesen hat). Mit der Fujifilm X100V war allerdings alles anders.

Als ich Ende Februar 2020 auf einem Städtetrip im sehr schönen Deventer in den Niederlanden war, war die X100V gerade ganz frisch auf dem Markt. Eigentlich war sie noch nirgends verfügbar aber ich habe damals stark nachgedacht, sie mir vorzubestellen. Ich hatte einige Zeit zuvor bereits kurzzeitig einmal die X100F und mochte es sehr, eine kompakte Kamera zu besitzen, die eine kompromisslose Bildqualität bietet.

Beim Spaziergang durch Deventer sind mir zum einen die wirklich sehr gut sortierten Käseläden aufgefallen (irgendwie ein Klischee aber so war es wirklich!) und zum anderen ein kleiner Kameraladen. Je näher ich dem Geschäft kam, desto größer wurden meine Augen. Lag da wirklich eine X100V in der Auslage?

Ich mache es kurz - ja, so war es! Die Entscheidung fiel dann relativ schnell, nachdem ich dem netten Verkäufer gefragt habe, ob die Kamera noch zum Verkauf steht. Und so setzte ich den Spaziergang mit einem breiten Grinsen und einer Tragetasche mit einer silbernen Fujifilm X100V drin fort.

Anders waren auch die Umstände die in der kommenden Zeit folgen sollten, denn die Corona Pandemie nahm ihren Anfang. Und somit wurde meine neue Kamera nicht wie sonst üblich auf Reisen ausgiebig getestet, sondern musste zu Hause in den eigenen vier Wänden oder auf kurzen Spaziergängen ihr Können unter Beweis stellen.

Aber seien wir mal ehrlich - ist die X100V nicht genau dafür optimal? Ist es nicht gerade ihre Kompaktheit und ihre Reduzierung auf das Wesentliche was sie zu einem perfekten Alltagsbegleiter macht?

Die Corona-Zeit dauerte an und an große Reisen war nicht zu denken - so verging das Jahr 2020, so verging das Jahr 2021.

Im Jahr 2022 konnte man dann endlich wieder weitestgehend ohne Einschränkungen reisen und so kam meine Elternzeit dann genau zum richtigen Zeitpunkt. Endlich konnte ich die Zeit mit meiner tollen kleinen Familie in vollen Zügen genießen - ohne andere Ablenkungen.

Meine Frau und ich hatten schon lange eine dreimonatige Reise mit unserem Kind im Campervan durch Südeuropa geplant. Es sollte einmal um die iberische Halbinsel gehen. Für mich als Liebhaber der nordischen Natur und des rauen Klimas eine spannende Abwechslung. Und eine Kamera darf auf so einer Reise sowieso nicht fehlen. Aber sollte ich die Elternzeit wirklich zusätzlich mit intensiver Fotografie und großer Ausrüstung wie sonst üblich verbringen?

Da das Gepäck mit einem kleinen Kind für die Eltern sowieso begrenzt ist (Stichwort Windeln!), musste also auch die Fotoausrüstung auf ein Minimum beschränkt werden. Aber das ist gar nicht mal so leicht, insbesondere wenn man doch sein Fujifilm XF 16-55mm f2.8 so gerne mag - nur ist es leider auch ziemlich groß und schwer.

Und so befasste ich mich immer mehr mit dem Gedanken, mich für drei Monate auf nur eine Brennweite zu beschränken. Nach langer Überlegung habe ich mich auf 23mm (FF 35mm) festgelegt, da ich das als besten Kompromiss sehe. Mit 23mm lässt sich sowohl Landschaft, Street, Porträt als auch allgemeine dokumentarische Fotografie gut umsetzen. Perfekt also für eine Reise mit seiner Familie. Und da für mich insbesondere Kompaktheit ein wichtiger Faktor war, durfte meine über die Jahre sehr lieb gewonnen Fujifilm X100V als einzige Kamera mit auf Reisen gehen.

Sie vereint all das, was ich mir vorab für die Reise gewünscht habe: Die Beschränkung auf eine Brennweite, die Kompaktheit, eine ausreichende Lichtstärke, eine kompromisslose Bildqualität und - ein auch nicht unerheblicher Faktor auf Reisen - die Wetterfestigkeit. Ich habe mich bewusst für eine minimale Ausrüstung entschieden, um mich selbst herauszufordern, aber auch um meine Kreativität zu testen. Die Bildbearbeitung sollte mobil via Lightroom Mobile erfolgen und in der Kamera habe ich vorab Filmrezepte von FujiXWeekly „eingelegt“. Und so nahm mein Fujifilm X100V Project seinen Anfang.

Da mir die Fotografie sehr viel bedeutet, wollte ich mich mit diesem Projekt selbst herausfordern und mich gewissermaßen dazu zwingen, neue Fotos hochzuladen - auch wenn sie wahrscheinlich nicht meinem bisherigen Stil entsprechen. Aber ich habe gemerkt, dass ich mich künstlerisch weiterentwickeln und neue fotografische Wege gehen möchte. Wird es allen gefallen? Ich bezweifle es. Aber es ging mir noch nie um die Anzahl der Likes oder Follower. Nach dem Motto: Bewerte deine Kunst nicht nach Likes in sozialen Medien. Kreiere Dinge, die dich glücklich machen!

Ob das aber eine wirklich gute Idee war, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Und so sollte es nun also mit der Fujifilm X100V losgehen - auf eine dreimonatige Reise ohne festes Ziel aber mit grober Richtung. Eine Reise durch den Südwesten Europas. Von Deutschland über Frankreich nach Spanien und Portugal. Ende August 2022 ging es dann endlich los. Nach einem etwas überstürztem Start - man glaubt gar nicht wie lange es dauert einen Campervan für drei Personen zu beladen - ging es erst einmal zu Freunden in die Nähe von Kassel, bevor es weiter Richtung Freiburg ging.

Ich war bereits als Kind mit meinen Eltern einmal hier und konnte mich noch ganz vage erinnern, dass Freiburg eine wirklich schöne und vor allem auch grüne Stadt ist. Und auch wenn Street Photography nicht zu meinen Stärken gehört, sollte dies doch der erste Tag sein, an dem ich mich daran versuche, Bilder zu kreieren, die später auch den Weg auf meine Accounts in den sozialen Medien finden.

Von Anfang an habe ich festgestellt, dass ich mit der X100V eine gewisse Entschleunigung erfahre. Fotos entstehen viel bedachter. Interessante Motive werden anders wahrgenommen. Die Beschränkung auf das Wesentliche, nämlich das Handwerk der Fotografie rückt in den Vordergrund - egal an welchem Ort wir gerade waren.

Sei es im wunderschönen Nordspanien (Baskenland, Kantabrien, Asturien, Galizien) mit seinen kleinen Buchten, imposanten Steilküsten und hohen Bergen in den Picos de Europa oder im eher unberührten Landesinneren von Portugal. Sei es an der bei Surfern äußerst beliebten Atlantikküste rund um Nazaré und Peniche oder im abwechslungsreichen Andalusien ganz im Süden von Spanien. Sei es in der Halbwüste Bardenas Reales im Süden der spanischen autonomen Gemeinschaft Navarra oder in den wunderschönen Pyrenäen.

Die X100V war immer bei mir - in einer kleinen Slingtasche, um den Hals oder einfach in der Hand. Und in Momenten, wo ich mit meiner großen Ausrüstung wohl lange überlegt hätte, ob ich sie bei Temperaturen von teilweise um die 40 Grad Celsius den ganzen Tag mitschleppen möchte, lag die X100V bereits startklar bereit um eingepackt zu werden. Wie ein Smartphone, eine Packung Bonbons oder ein Schlüsselbund - sie gehörte zum ganz normalen Alltags-Gepäck, welches nicht störend und auch nicht schweißtreibend mitgeführt wird.

Und so entstanden unzählige Bilder von meiner kleinen Familie, die wir uns auch noch in Jahren anschauen und glücklich auf diese Zeit zurückblicken werden. Aber es entstanden auch Bilder, die mich in meiner Arbeit als Fotograf weitergebracht haben.

Und auch wenn ich an dieser Stelle einen ausführlichen Reisebericht und Testbericht mit technischen Informationen zur Kamera erstellen könnte, so lasse ich doch lieber die Bilder für sich sprechen. Bilder einer Reise, die mir immer in Erinnerung bleiben wird. Bilder, die ich wahrscheinlich auch mit vielen anderen Kameras theoretisch so gemacht hätte - oder vielleicht auch nicht.

Was habe ich gelernt während dieser Zeit?
Ich bereue es zu keiner Sekunde, nur meine Fujifilm X100V auf diese dreimonatige Reise mitgenommen zu haben. Auch wenn Kameras im Grunde nur Arbeitsmittel sind, so ist die Fujifilm X100V doch irgendwie mehr. Sie ist wie ein guter Freund - ein Freund den man in- und auswendig kennt. Ein Freund, auf den man sich verlassen kann. Ein Freund, den man gerne bei all seinen Abenteuern dabei hat.

Ja, auch ein Smartphone oder eine andere Kamera hätte diese Bilder machen können. Aber ich hätte sie so nur mit der X100V machen können, weil ich sie dabei hatte und noch viel wichtiger: Weil ich Spaß hatte die Fotos mit der X100V zu machen. Sie fühlt sich einfach nicht nach Arbeit an.
Hätte ich meine komplette Ausrüstung dabei gehabt, hätte ich an vielen Spots sicherlich versucht mit verschiedenen Objektiven, Filtern oder Stativ das perfekt Bild zu kreieren - doch dies ist nicht immer entscheidend.
Manche Fotos konnte ich nicht machen. Hier fehlte mir entweder ein Weitwinkelobjektiv oder aber ein Zoom. Hier aber haben meine Augen und mein Gedächtnis den Augenblick festgehalten und somit existieren diese Bilder in mir, was manchmal besser ist, als eine digitale Version zu haben, die die Besonderheit eines Moments am Ende doch nicht vollumfänglich festhalten kann.

Oder, um es in den Worten von Sean O’Connel aus dem 2013 erschienen Film „The Secret Life of Walter Mitty“ zu sagen:

„Sometimes I don't [take a picture]. If I like a moment, for me, personally, I don't like to have the distraction of the camera. I just want to stay in it.“


Besucht mich gerne auf meinen Social Media-Profilen

In Testbericht Tags Fujifilm, X100V, Test, Review, Testbericht, Erfahrungsbericht
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Fujifilm X-E4 Testbericht - klein im Ausmaß, groß in der Qualität

Nils Leithold April 6, 2021

Einleitung

Fujifilm gab mir die Gelegenheit, die neue Fujifilm X-E4 ausgiebig zu testen. Als ehemaliger Besitzer einer X-E3 habe ich mich sehr darüber gefreut, da es mir schon immer insbesondere die kompakten Kameras von Fujifilm sehr angetan haben (aktuell die X100V). Und kompakt ist hier wirklich das richtige Stichwort. Die X-E4 ist die leichteste und kleinste Kamera der aktuellen X-Serie mit eingebautem Sucher. Aber dennoch ist sie wie bei Fujifilm üblich hochwertig verarbeitet, sehr durchdacht konzipiert und technisch mit der X-S10 (abzüglich IBIS) gleichzusetzen. Aber der Reihe nach.

Ich werde in meinem Testbericht nicht alle technischen Aspekte der Kamera nennen (können) und auch keine Vergleichsbilder bei 100-facher Vergrößerung begutachten. Ich möchte euch vielmehr meinen persönlichen Eindruck zu der Kamera mitteilen. Denn was ich über die Zeit als Fotograf gelernt habe - und ja, ich hatte schon so einige Kameras - ist, dass es unter dem Strich nicht darauf ankommt, wie viele Megapixel und welche Sensorgröße eine Kamera hat, sondern wie wohl man sich mit einer Kamera fühlt und wie gerne man sie mitnimmt und mit ihr fotografiert. 


Die wesentlichen Merkmale

  • 26 Megapixel X-Trans CMOS 4 Sensor

  • X Prozessor 4

  • Elektronischer Sucher (0,62x) mit 2,36 Millionen Bildpunkten

  • 3,0-Zoll um 180° klappbarer Touchscreen mit 1,62 Millionen Bildpunkten

  • Videoaufnahme 4K: 2160p30

  • Videoaufnahme Full-HD: 1080p240

  • Autofokus: bis -7EV; Augen- und Gesichtserkennung

  • 18 Filmsimulationen (inkl. Classic Negative und Eterna Bleach Bypass)

  • Gewicht: 364g

  • Abmessungen: 121mm x 73mm x 33mm

  • verfügbar in schwarz und silber

  • Preis (Gehäuse): 899€ (UVP) - auch als Kit mit XF27mmF2.8 R WR erhältlich

  • Alle weiteren Daten: Fujifilm Website

In der Praxis

Was schon beim ersten Blick auffällt: Die X-E4 ist eine wunderschöne filigrane und kompakte Kamera, die sich mit ihrer Topplatte aus einer Magnesiumlegierung sehr hochwertig anfühlt und insgesamt kantiger im Vergleich zu ihrer Vorgängerin geworden ist. Sie hat insgesamt ein sehr aufgeräumtes und minimalistisches Design und erinnert hier und da schon etwas an die X100V. Auffallend ist, dass die X-E4 über keinen wirklichen Griff verfügt - sie liegt dennoch recht gut in der Hand, aber insbesondere mit größeren Objektiven ist das Handling hier dann wohl doch etwas eingeschränkt. 

Als optionales Zubehör ist ein Daumengriff (TR-XE4) und ein Handgriff (MHG-XE4) von Fujifilm verfügbar, welche mir beide ebenso zur Verfügung gestellt wurden, und ich muss sagen, dass sich die Griffigkeit damit schon noch einmal deutlich verbessert. Allerdings wird die Kamera dadurch natürlich wieder etwas größer und schwerer (beides ist sehr hochwertig aus Metall verarbeitet), was mich allerdings nicht sonderlich stört, da die X-E4 auch mit dem Zubehör noch ausreichend kompakt und leicht ist. Insbesondere für Fotografinnen und Fotografen, die ihre Kamera häufig auf einem Stativ betreiben, ist der Handgriff mit seiner eingebauten Arca-Schnellkupplung sicherlich Gold wert. Schön finde ich auch, dass beim Daumengriff ein kleines Silikon(?)-Pad angebracht ist, sodass das Metall des Daumengriffs nicht an der Kamera scheuert. Insgesamt sind die beiden Zubehörteile wirklich hervorragend verarbeitet und bieten einen echten Mehrwert.

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Auf der Rückseite der Kamera findet man wie schon bei der X-E3 kein D-Pad mehr. Dafür hat sich das Monitordesign stark verändert und das freut mich sehr. Der X-E4 wurde nämlich ein Klappdisplay spendiert, welches so schön mit dem Design der Kamera harmoniert, dass es kaum auffällt. Das Display lässt sich nun um 180 Grad über oben nach vorn schwenken. Hierbei kommt eine sehr gut funktionierende Klappmechanik zum Einsatz. Ich persönlich benutze Klappdisplays eher, um „aus der Hüfte“ zu knipsen oder um auf einem Stativ zu arbeiten. Für Personen, die häufig Selfies machen oder Vlogs erstellen, ist solch ein um 180 Grad klappbares Display aber sehr interessant. Mein persönlicher Favorit in Sachen Klappdisplaydesign bleibt aber ganz klar das der Fujifilm X-H1 und X-T3, welches sowohl quer als auch Hochkant geklappt werden kann. Dennoch bin ich mit dem Klappdisplay der X-E4 sehr zufrieden, denn dieses Feature ist bei mir relativ entscheidend bei der Kaufentscheidung für eine Kamera. Obendrein wurde die Auflösung im Vergleich zum Vorgängermodell von 1,04 Millionen auf 1,62 Millionen Pixel erhöht, wodurch man wirklich ein wunderschönes hochauflösendes Display erhält.

Neben einem Klappdisplay ist für mich auch ein Sucher bei meiner Arbeit elementar. Ich würde sagen, dass ich etwa 2/3 meiner Fotos durch den Sucher aufnehme. Besonders gerne arbeite ich hierbei mit Gehäusen im Messsucher-Stil wie bei der X100V, der X-Pro3 oder eben der X-E Serie. Im Vergleich zur X-E3 hat sich beim elektronischen Sucher in Sachen Größe oder Auflösung nichts verändert - das ist aber auch gar nicht schlimm. Natürlich ist der Sucher kleiner als beispielsweise der einer X-T3, aber er ist dennoch sehr scharf und klar, sodass die Bildkomposition ohne Mühe gelingt.

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Ich liebe das Bediensystem der Fujifilm Kameras, was für mich einer der Gründe ist, warum ich seit Jahren begeistert und ausschließlich mit Fujifilm Kameras arbeite. Die X-E4 hat im Vergleich zu anderen Modellen von Fujifilm nicht sonderlich viele Tasten. Der Button für das Q-Menü befindet sich bei der X-E4 nun an der Oberseite der Kamera - ein unabsichtliches Drücken der Taste ist jetzt nicht mehr möglich. Die Position der Q-Taste war bei der X-E3 auf jeden Fall ein kleiner Kritikpunkt und wurde nun sehr zufriedenstellend gelöst. Ein weiterer Unterschied zur X-E3 ist die neue P-Stellung auf dem Belichtungszeitenrad, was eine zusätzliche nette Optimierung darstellt.

Das rückseitige Daumenrad musste (leider) dem minimalistischen Gedanken der Kamera weichen. Ich nutze das rückseitige Daumenrad bei meinen Kameras eigentlich sehr häufig. Auch das Fokusmoduswahlrad auf der Vorderseite ist nicht mehr vorhanden. 

Durch den Touchscreen lassen sich allerdings Touchgesten belegen, die die Handhabung der Kamera sehr erleichtern. Der Touchscreen ist für mich bei der X-E4 ein elementarer Bestandteil der Bedienung. So gehören Touchscreens zwar schon seit einiger Zeit zu (fast) jeder modernen Kamera dazu, richtig genutzt habe ich sie allerdings noch nie. Das hat sich bei der X-E4 sehr geändert. Durch die belegbaren Touchgesten ersetzt das Display bei mir einige Tasten, die zuvor im D-Pad oder als FN-Taste vorhanden waren - und das klappt wirklich erstaunlich gut. Ich habe mittlerweile auch bei meiner X100V und bei meiner X-Pro3 den Touchscreen häufiger eingesetzt und freue mich über diese nette Funktion. Neben den Touchgesten lässt sich der Touchscreen natürlich auch beispielsweise zum fokussieren oder zum durchblättern der aufgenommenen Fotos benutzten.

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Ein kleine Änderung, die mich auch sehr freut: Die Kamera lässt sich nun via USB-C laden und betreiben. Da sich immer mehr Geräte mit USB-C laden lassen, sind auf Reisen nicht mehr so viele verschiedene Kabel mitzuschleppen. Ein Ladegerät oder eine Ladeschale für den Akku sind im Lieferumfang nicht enthalten. Auch hier kann man natürlich Zubehör nachkaufen oder man lädt den Akku in der Kamera. Mit einer Akkuladung schafft der Akku in der X-E4 460 Aufnahmen (CIPA-Standard). Ich bin bei meinem Test sehr gut mit einer Akkuladung durch den Tag gekommen - ein zweiter Akku ist aber zur Not immer in der Jackentasche dabei gewesen. Zum Stichpunkt Akku möchte ich noch eine Kleinigkeit erwähnen, die mich manchmal etwas stört. Ich bin es von der X-H1 und der X-Pro3 gewohnt, dass der Batteriefachdeckel beim Schließen automatisch einrastet, das ist bei der X-E4 leider nicht der Fall. Das ist zwar wirklich nur eine Kleinigkeit, aber irgendwie stört das beim schnellen Batteriewechsel schon etwas. Es sei aber gesagt, dass das automatische Einrasten auch bei der X100V nicht dabei ist. Ich denke hier könnte man mit geringem Aufwand für zukünftige Versionen nachbessern. Aber gut, das ist Meckern auf hohem Niveau.

Was steckt denn eigentlich in der X-E4? Da sie ja so klein ist, müssen doch irgendwo Abstriche gemacht worden sein oder? 

Naja, nicht wirklich. Zwar besitzt die X-E4 keinen eingebauten Bildstabilisator wie die X-H1, die X-T4 oder die X-S10 und sie ist auch nicht als “weather resistant” gekennzeichnet aber dennoch steckt in dieser kleinen Kamera sonst annähernd alles von ihren großen Geschwistern. Hinsichtlich Autofokus ist sie gleichzusetzen mit der X-S10 - man bekommt somit eine ausgezeichnete Augen- und Gesichtserkennung, wodurch die X-E4 beispielsweise im Bereich Portrait- oder Hochzeitsfotografie sehr gut einzusetzen ist. 

Die Bildqualität ist dank dem bekannten 26 Megapixel X-Trans 4 Sensor ohnehin gleichzusetzen mit den übrigen aktuellen Kameras der X-Serie. Und über die Bildqualität und Farbwiedergabe des X-Trans 4 Sensors braucht man glaube ich nicht mehr viel sagen - diese ist über jeden Zweifel erhaben und für mich neben der Bedienung der Hauptgrund, warum ich so gerne mit Fujifilm-Kameras arbeite. Deshalb halte ich diesen Punkt auch kurz: Wer bereits eine Kamera mit X-Trans 4 Sensor hat, wird die gleiche geniale Bildqualität erhalten, die bereits bekannt ist. Man kann die Filmsimulationen auch ganz individuell anpassen und somit einen ganz eigenen Bildlook erzeugen. Somit gelingen wirklich tolle Aufnahmen ganz ohne Nachbearbeitung, die sich von der X-E4 kabellos über die Fujifilm Cam Remote App ganz einfach auf das Handy übertragen und teilen lassen.

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Auch die neuen Filmsimulationen wie Eterna, Eterna Bleach Bypass und Classic Negative sind mit an Bord. Insbesondere Classic Negative hat es mir hier angetan. Jahrelang war Classic Chrome mein Favorit. Seit der X100V und X-Pro3 habe ich sehr viel mit Classic Negative gearbeitet und liebe diese Filmsimulation einfach. Ich nehme zwar alle Bilder auch als RAW auf, aber seit Classic Negative habe ich sehr häufig auch einfach das Jpeg genommen. An Bord der X-E4 ist mit Eterna Bleach Bypass außerdem eine Filmsimulation, die für meine X100V und X-Pro3 (noch) nicht verfügbar ist - ich hoffe hier kommt vielleicht noch ein Firmware-Update - denn vielleicht könnte das mein neuer Favorit werden. Jede einzelne der 18 Filmsimulation der X-E4 hat ihren eigenen Charakter und die geniale Farbwiedergabe von Fujifilm Kameras ist ohnehin bekannt.

Hinsichtlich der Video-Funktionen bin ich leider der falsche Ansprechpartner. Ich filme zwar ab und an mal kleinere Projekte aber die Fotografie bleibt doch mein Hauptaugenmerk. Mit Cinema-4K mit 30p (bis zu 30 Minuten am Stück), F-Log, Zebra, externe 10-Bit-Aufzeichnung, Full-HD-Zeitlupe mit bis zu 240p sind aber viele Videofeatures in der X-E4, die bei kleineren Systemkameras so nicht unbedingt selbstverständlich sind. Und somit entpuppt sich die X-E4 auch als sehr brauchbare Videokamera.

Was ich in Sachen Video aber noch anmerken möchte: Die X-E4 lässt sich mit der Software „Fujifilm X Webcam“ ideal als Webcam im Homeoffice verwenden.

Als letzten Punkt möchte ich noch etwas eher Subjektives aufführen. Die X-E4 hat ein wunderschönes und sattes Verschlussgeräusch. Das ist etwas, was ich sehr mag. Manche mögen halt das Aufheulen von Automotoren, andere das Verschlussgeräusch einer Kamera ;-)

Für wen ist die Kamera geeignet?

Diese Frage ist immer sehr schwierig zu beantworten. Ich könnte jetzt schreiben, dass die Kamera selbstverständlich für jeden geeignet ist. Aber das kann ich leider nicht wissen, denn Geschmäcker sind verschieden und das ist auch gut so. 

Ich bin der Meinung, dass mit jeder Kamera wunderbare Fotos erstellt werden können. Viel entscheidender ist meiner Meinung nach der Faktor Spaß. Die Arbeit mit einer Kamera sollte Spaß machen und die Bedienung und Ausstattung sollte den eigenen Bedürfnissen entsprechen. Wichtig ist außerdem, dass man die Kamera dabei hat und nicht aufgrund von Größe oder Gewicht lieber zu Hause lässt. Und hier punktet natürlich die X-E4 ungemein.

Ich glaube die X-E4 ist somit die perfekte Kamera für unterwegs. Sie kann dabei selbstverständlich für jede Art der Fotografie eingesetzt werden, aber für mich ist sie vor allem eine ideale Street- und Reportagekamera. Durch ihre kompakte Bauweise fällt sie kaum auf und kann sogar einfach in der Jackentasche mitgenommen werden. Ich denke, dass sie auch für Einsteiger in das X-System sehr interessant sein kann.

Ich kann mir auch gut vorstellen, die X-E4 für meine Landschaftsfotografie zu nutzen. Insbesondere die Kombination mit den kleineren Festbrennweiten von Fujifilm - wie dem XF16mm F2.8 oder dem XF23mm F2 - scheint mir dabei überaus reizvoll. 

Ich denke, dass die X-E4 durch ihre Kompaktheit und ihre Flexibilität viele anspricht und der ideale Begleiter für den Alltag und auf Reisen sein kann. Und was wichtig ist: Es macht wirklich Spaß mit ihr zu fotografieren - und darauf kommt es doch an, oder? 

Beispielaufnahmen

Durch die aktuellen Reiseeinschränkungen konnte ich die X-E4 leider nur auf meinen „normalen“ Spaziergängen testen. Ich hätte sie liebend gern mit auf ein Projekt genommen - vielleicht nächstes Mal ;-)

Anbei ein paar Beispielbilder aus dem Weserbergland, dem Harz und der Lüneburger Heide. Die Bilder sind in Lightroom bearbeitet worden.

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Fazit

Ich möchte es kurz halten. Die Fujifilm X-E4 hat mich überzeugt! Und das sage ich nicht, weil ich die Kamera von Fujifilm zur Verfügung gestellt bekommen habe, sondern weil es wirklich so ist.

Für mich spielt Ästhetik beim Kauf einer Kamera schon eine gewisse Rolle und ich muss sagen, dass mir die X-E4 vom Design her wirklich sehr gefällt. Auch mit dem angesetzten Daumengriff und Handgriff ist sie noch ausreichend kompakt und kann ein super Alltagsbegleiter sein - je nach Größe des Objektivs ist sie sogar jackentaschentauglich (gibt es dieses Wort?). Das Handling ist mit dem optionalen Zubehör (Daumengriff, Handgriff) wirklich klasse und es macht einfach Spaß, die X-E4 in die Hand zu nehmen und zu fotografieren. Hierbei kommt die X-E4 hinsichtlich Bedienung und Design recht nah an die X100V.

Darüberhinaus finde ich es erstaunlich, wie viel in solch einem kleinen Gehäuse steckt. Auf der technischen Seite hat die X-E4 alles, was ich persönlich für meine Arbeit brauche. Die technischen Spezifikationen sind nahezu identisch zur Fujifilm X-S10. Wenn ich mir noch ein Feature wünschen dürfte, dann wäre das sicherlich ein gewisser Wetterschutz gewesen, da ich häufig in Nordeuropa bei Schnee oder Nieselregen unterwegs bin. Und insbesondere in Kombination mit der kürzlich vorgestellten WR-Version des XF27mm F2.8 Objektivs, welches dank der Kompaktheit der ideale Alltagsbegleiter für die X-E4 ist, wäre ein Wetterschutz nett gewesen. Aber nun gut - dafür gibt es ja dann die (höherpreisige) X-T und X-Pro Serie. 

Ansonsten habe ich wirklich nicht viel zu meckern. Die Fujifilm X-E4 ist eine kleine, feine Kamera, die einfach Spaß macht und dabei fast ohne Kompromisse auskommt. Für mich persönlich ist sie eine ideale Kamera für Reportageprojekte oder aber eine Alltagskamera, die man immer und gerne in seiner Jackentasche oder in seinem Rucksack dabei hat. Gepaart mit einer kleinen Festbrennweite hat man somit eine hochmoderne und top ausgestattete Ausrüstung mit einer hervorragenden Bildqualität. Die Kamera ist so kompakt und leicht, dass man manchmal fast vergisst, dass man überhaupt eine Kamera mit einer solchen Qualität dabei hat - ganz getreu dem Motto der X-E4 „make more with less“.

Pro

  • kompaktes und hochwertiges Gehäuse

  • minimalistisches Design

  • Klappdisplay

  • durch Daumengriff und Handgriff sehr gutes Handling

  • technisch gleichzusetzen mit der X-S10

  • gewohnt sehr hohe Bildqualität dank X-Trans 4 Sensor

  • Augen- und Gesichtserkennung auf Höhe der X-S10

  • alle neuen Filmsimulationen an Bord

  • Spaßfaktor

Contra

  • nicht “weather resistant”

  • rückseitiges Daumenrad und Fokusmoduswalhrad fehlen mir persönlich

  • Batteriefach rastet nicht automatisch ein

Ich bedanke mich recht herzlich für das Lesen und bei Fujifilm für das zur Verfügung stellen der X-E4!

Falls ihr Fragen zur Fujifilm X-E4 habt, könnt ihr mich sehr gerne kontaktieren. Alle weiteren Infos und alle technischen Spezifikationen findet ihr auf der Fujifilm Website.

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